Thüringer Landesverein für Mühlenerhaltung und Mühlenkunde (TVM) e.V.

Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) e. V.

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Im Ursprung wurde das Erz in mit Muskelkraft betrieben Werken verarbeitet. Sie standen in der Nähe der Erzlager, meist an den Abhängen von Bergen. Mit der im 14. Jh. erfunden wasserkraftbetrieben Schmiedehämmer und Blasbälge, wurden die Hammerwerke an Flüsse verlegt.
In den Eisenhämmern wurde das Erz verhüttet. Brennstoff war hier Holzkohle, die mit wasserkraftbetriebenen Blasebälgen zusätzlich angefeuert wurde. Das Eisen wurde in diesen Öfen nicht so flüssig, wie im Hochofen. Er bleib ein „teigiger“ poröser Klumpen und wurde mit Vorschlaghämmer verdichtet., dann maschinell mit Schwanzhämmer mehrfach aus geschmiedet, bis es weiterverwendet werden konnte.
Bereits im 13. Jh. bilden oftmals Schmelzhütte und Eisenhammer, als Weiterverarbeitungsstätte, eine Einheit. Dadurch haben Hammerhütten oft 2 Schornsteine. Einen für den Rauchabzug des Ofens für die Gewinnung des Roheisens und einen für den Schmiedeofen zur Bearbeitung mit den wasserkraftbetriebenen Schwanzhämmern.

Für den Betrieb von Hammerwerken mussten einige Voraussetzungen erfüllt sein. Es musste in der Nähe Erz zur Verarbeitung, Holz zu Herstellung von Holzkohle und Wasser zum Betrieb der Blasebälge und Hämmer geben. Unter anderem waren im Thüringer Wald diese Voraussetzungen erfüllt.

 

 

   

1592 kaufte Tobias Albrecht, die bereits 1482 erwähnte Hammerschmiede an der Ohra. Von ihm hat sie den Namen „Tobiashammer“. Dieser bestand ursprünglich aus 3 großen Eisenhämmern, welche von einem (!) Wasserrad angetrieben wurden.

 

linkes Bild:

Schornstein des Schmelzofens

rechtes Bild:

Gerinne für die Wasserräder

 

 

 

   

Schwanzhämmer mit Kesselpauke

Die mächtige Welle ist mit dem Wasserrad verbunden. Auf ihr befinden sich Nocken, die über einen Hebel den Hammer anheben. Danach fällt er durch sein Eigengewicht herunter und treibet das Kupferblech in die gewünschte Form.

 

 

 

 

Ab Mitte des 19. Jh. wurde die Produktionsanlagen erweitert. es wurde ein weiteres Hammerwerk, sowie ein Walzwerk eingebaut. 

Das große Schwungrad wird durch ein eigenes Wasserrad auf Touren gebracht. Ist die maximale Drehzahl erreicht, so reicht die gespeicherte Energie um ein Blech zu walzen. Danach muss das Schwungrad wieder auf Touren gebracht werden.

 

 

 

Heute ist der Tobisahammer ein lebendiges, funktionstüchtiges Museum. Jährlich findet ein internationales Schmiedekonsortium statt. Hier werden mit der historischen Technik Kunstwerke hergestellt.

 

alle Fotos: Frank Blaß

  

 Anfangs wurden Eisengeräte, wie Sensen, Pflugschare, Lanzen und Schwerter hergestellt, später kam die Kupferverarbeitung hinzu. So entstanden u.a. Waschkessel, Geschirr und Brauereigeräte. Mitte des 19. Jh. wurde der Betrieb vergrößert und um ein mit Wasserkraft angetriebes Blechwalzwerk erweitert.